Lichtenstein und Skiurlaub? Das kleine Alpenland wird oft vergessen, wenn es um Skifahren in den Alpen geht. Und das ganz zu unrecht.
Liechtenstein, eingerahmt von Österreich und der Schweiz, ist klein, ein winziger Klecks auf der Europakarte. Lichtenstein ist nur etwa halb so groß wie München: 24,6 km lang, 12,4 km breit. 5047 Einwohner hat die Hauptstadt Vaduz, gerade mal 34905 der ganze Zwergstaat Liechtenstein, wie Monaco ein Fürstentum. Die wenigsten denken beim Namen Liechtenstein an schneebedeckte Skiurlaubsgebiete, eher an Briefkastenfirmen, dubiose Stiftungen, Schwarzgeld. Ein genauer Blick auf die Liechtensteiener Skigebiete lohnt trotzdem.
Auf 1.600 m Höhe liegt Malbun in einem Trichter. Ganz gleich, wo man sich auf den umliegenden Bergen befindet, alle Pisten führen wieder ins Tal. Anfänger und mittlere Gelegenheitsläufer fühlen sich wohl hier auf den meist blauen und roten Abfahrten der insgesamt 21 Pistenkilometer. Alpine Herausforderungen sollten Skifahrer hier nicht erwarten. Gemütlich geht es hier zu, keine rücksichtlosen Pistenflitzer, kein Schickmicki-Gehabe, kein langes Anstehen an den Liften.
Ebenso gemütlich verläuft der Abend. Beispielsweise im Gasthaus Sücka stehen 12 Käsefonduesorten mit Curry, Tomaten oder Steinpilzen und Bier zur Wahl. Und anschließend mit herrlicher Schlittenfahrt zurück ins Tal. Von Après-Ski-Rummel ist hier keine Spur.
Stattdessen lässt sich tagsüber in dem kleinen Land einiges entdecken, zum Beispiel das Ski-Museum. Hier zeigt Noldi Beck, der ehemalige Olympiateilnehmer, klobige Dreimeterbretter des Schweizers Karl Schlumpf. Nur mit Mütze als Kopfschutz fuhr er todesmutig in den 30er Jahren auf diesen Brettern einen Geschwindigkeitsrekord - 101 km pro Stunde.
Ebenso sehenswert sind die Attraktion der Hauptstadt Vaduz, das Kunstmuseum mit glänzend schwarzer Fassade und natürlich das Schloss auf einer Felsterrasse über dem Zentrum von Vaduz. Hier ist die Residenz von Fürst Hans-Adam II., Nachfahre des Johann Adam Andreas von Liechtenstein, dem der Zwergstaat seine Existenz verdankt.
Doch diejenigen, die bei Schneemangel Ausflüge nur als Notfallprogramm planen, mögen beruhigt sein: Seit Dezember 2007 gibt es Beschneiungsanlagen in Malbun.
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